Um die Funktionsweise und Schwerpunkte der Tools besser einordnen zu können, vorab hier ein Überblick über Perplexity AI und ChatGPT sowie ihre zentralen Eigenschaften und Einsatzbereiche:
Was ist Perplexity?
Perplexity ist ein KI-gestützter Suchassistent und Chatbot und wurde 2022 von Perplexity AI Inc. vorgestellt. Perplexity setzt genau wie ChatGPT auch grosse Sprachmodelle und natürliche Sprachverarbeitung ein. Im Gegensatz zu anderen KI-Chatbots stützt sich Perplexity jedoch nicht ausschliesslich auf vorab trainierte Daten, sondern stellt dem Nutzer Antworten auf Basis von Echtzeit-Web-Suchfunktionen bereit. Die KI ruft aktiv aktuelle Informationen im Web ab und zitiert in einem dialogorientierten Format direkt aus Quellen.
Ein grosser Vorteil dieses Ansatzes ist, dass Halluzinationen und veraltete Antworten reduziert werden, wodurch Perplexity sich besonders für die Recherche und Überprüfung von Fakten eignet. Nutzer erhalten zudem die Kontrolle über ihre Sucheinstellungen und können diese nach Belieben anpassen, z. B. kann die Suche auf bestimmte Quellen wie wissenschaftliche Arbeiten beschränkt werden. Hier die wichtigsten Funktionalitäten von Perplexity im Überblick:
- Echtzeit-Recherche und quellenbasierte Antworten: Perplexity zitiert präzise, aktuelle Live-Daten und Informationen aus dem Internet
- Multimodalität: Verarbeitet Text, Bilder, PDFs und Audio in einer Anfrage
- Deep Research-Funktion: Perplexity führt autonome, umfassende Recherchen durch und Perplexity Labs ermöglicht es, ganze Projekte (inklusive Diagrammen, Bildern, Berichten) mit einer einzigen Abfrage zusammenzustellen
- API-Integration: Ermöglicht die Einbindung in eigene Anwendungen und Systeme mit klarer Dokumentation und einfacher Implementierung
Diese Flexibilität in Verbindung mit den robusten Suchfunktionen macht Perplexity zu einem leistungsstarken Werkzeug für alle, die detaillierte und belegbare Informationen aus dem Internet suchen.
Was ist ChatGPT?
ChatGPT versteht und erzeugt Sprache anhand von Methoden des maschinellen Lernens (Machine Learning) und insbesondere künstlicher neuronaler Netze. Basierend auf dem von OpenAI entwickelten LLM GPT, kurz für Generative Pre-trained Transformer, lernt ChatGPT kontinuierlich aus den Daten und erkennt eigenständig Muster und Zusammenhänge. Die zentralen Funktionalitäten von ChatGPT einmal kompakt zusammengefasst:
- Dialogorientierte Interaktion: Entwickelt für natürliche, kontextbasierte Gespräche
- Breite Anwendungsfelder: Die häufigsten laut OpenAI sind Textgenerierung, automatisierte Kundenkommunikation, Wissensrecherche und Lernunterstützung, Programmierung sowie kreative Aufgaben (OpenAI Report, 2025). Für die automatisierte Kundenkommunikation eignet sich ChatGPT jedoch nicht ideal, denn es fehlt u. a. an spezialisierter Anpassung, Markenidentität, Integrationsfähigkeit und Datenkontrolle. Mehr Informationen hierzu finden sich in unserem Artikel „ChatGPT im Kundenservice: Bringt die KI echten Mehrwert?“.
- Multimodalität und Anpassbarkeit: Eingaben können nun in Form von Text, Dateien, Audio, und Video erfolgen und individuelle Anweisungen und Rollenprofile definiert werden
- Erweiterbarkeit: Zugriff auf Plugins, Dateien, Web-Browsing und andere Tools (z. B. DALL·E). Besonders relevant im Unternehmenskontext: Anbindung an CRM-Systeme zur Workflow-Automation
„Erhalte Antworten. Lass dich inspirieren. Steigere deine Produktivität.“ OpenAI bewirbt ChatGPT als KI-gestütztes Konversationssystem mit dem Ziel, Nutzern bei Fragen, Ideen, Produktivität und Kreativität zu helfen.
Was unterscheidet Perplexity und ChatGPT
Perplexity AI und ChatGPT verfolgen beide das Ziel, Nutzern KI-gestützte Antworten in natürlicher Sprache bereitzustellen, unterscheiden sich jedoch deutlich in Technologie, Dialogstruktur und Informationsaufbereitung.
Modellbasis der KI
Perplexity kombiniert leistungsstarke LLM-Modelle mit dem eigens entwickelten Modell „Sonar“, welches auf Open-Source-Basen beruht und für die standardmässige Nutzung in der Such- und Antwortplattform optimiert wurde. Die Anbindung leistungsstarker Drittanbieter-Modelle, darunter Google Gemini, Anthropic/Claude, Meta/LLaMA, xAI/Grok sowie auch OpenAI-Modelle wie GPT-4, bietet Flexibilität. Welches Modell verwendet wird, hängt von dem gewählten Tarif ab (Free, Pro oder Max). In den kostenpflichtigen Varianten können Nutzer selbst festlegen, welches LLM verwendet werden soll. Wird kein Modell manuell gewählt, bestimmt Perplexity automatisch das geeignetste Modell für schnelle, kontextbezogene Antworten.
ChatGPT hingegen basiert ausschliesslich auf OpenAIs eigenen GPT-Modellen. Standardmässig kommen 2025 GPT-5 und GPT-4o zum Einsatz, während frühere Versionen wie GPT-4 oder GPT-3 weiterhin in bestimmten Anwendungen verfügbar sind.
Datenquelle und Aktualität
Perplexity nutzt eine Web-Realtime-Suche mit Fokus auf Echtzeitquellen. Antworten werden in der Regel mit Quellverweisen versehen, wodurch sich Ergebnisse leichter überprüfen lassen. Diese Herangehensweise macht Perplexity besonders attraktiv für Recherchen und Marktanalysen, bei denen Aktualität entscheidend ist. Hier ein Beispiel: Für die Beantwortung der Frage „Was kann KI im Kundenservice?“ antwortet Perplexity mit belegten Aussagen aus den präsentierten Quellen:

ChatGPT arbeitet hingegen primär modellbasiert. Das System generiert Antworten auf Grundlage der beim Training verwendeten Daten, ohne standardmässig in Echtzeit auf das Web zuzugreifen. Zwar kann ChatGPT über integrierte Browser- und Toolfunktionen aktuelle Inhalte abrufen, doch bleibt die Kernfunktion auf vortrainierten Wissensstand beschränkt. Seit Mai 2025 bietet ChatGPT jedoch erweiterte Deep-Research-Funktionen, mit denen gezielt externe Quellen durchsucht und in Antworten eingebunden werden können. Dadurch wird ChatGPT zunehmend auch für datenaktuelle Recherchen einsetzbar. Per se wird bei einer Anfrage aber im Gegensatz zu Perplexity keine Quelle angegeben:

Interaktions- und Integrationsmöglichkeiten
Während ChatGPT eher als dialogorientierter Assistent interpretiert werden kann, ist der Interaktionsstil von Perplexity eher der einer Antwortmaschine bzw. Such-KI. Integration, Modelle, Erweiterungen.
Perplexity als KI ist stark such- bzw. antwortzentriert ausgelegt. Der Fokus liegt auf dem schnellen Abruf von Informationen, die mit Quellenangaben belegt sind, und auf präzisen, datenorientierten Antworten. Besonders nützlich ist die Browser-Integration „Comet“, die es ermöglicht, direkt beim Lesen oder Recherchieren Fragen zu stellen und kontextbezogene Antworten zu erhalten.
Das Nutzererlebnis ist darauf ausgerichtet, möglichst, effizient und verlässlich Informationen zu liefern, mit Fokus auf Inline-Suchfunktionen.
ChatGPT als dialogorientierter Assistent ist auf längere, zusammenhängende Gespräche ausgelegt. Das System kann kreative Aufgaben übernehmen, Texte verfassen, Ideen entwickeln oder Code schreiben. Durch die Memory-Funktion merkt sich ChatGPT frühere Interaktionen und kann Nutzerpräferenzen über Sitzungen hinweg berücksichtigen. Frühere Interaktionen werden gespeichert und in zukünftige Chats mit einbezogen. Über Connectors oder Apps können externe Datenquellen und Tools in die Unterhaltung eingebunden werden. Dazu zählen unter anderem Google Drive, GitHub, HubSpot und weitere (siehe OpenAI-Integrationen). Für Unternehmen bietet OpenAI zusätzlich den sogenannten Agent-Modus, der eigenständig Aktionen ausführen kann, etwa Webseiten besuchen, Dokumente lesen oder Befehle ausführen.
Das Nutzungserlebnis von ChatGPT ist bewusst auf längere, kontextreiche Gespräche ausgelegt, in denen die KI als Assistenzsystem agiert.
Wie sieht die Preisgestaltung der Modelle aus?
Die Preisgestaltung von Perplexity AI (Perplexity, 2025) je nach Tarif lässt sich in drei Hauptangebote zusammenfassen:
- Free: Kostenlose Nutzung (auch ohne Anmeldung) für unbegrenzte Schnellsuchen und bis zu drei Pro-Suchen pro Tag mit Premium-KI-Modellen, wobei Datei-Uploads möglich sind
- Pro (20 $/Monat oder 200 $/Jahr): Über 300 Pro-Suchen täglich, Zugriff auf Modelle wie GPT-4 oder Claude 3, unbegrenzte Datei-Uploads, KI-Bilderzeugung (z. B. DALL·E 3) und der interaktive „Comet“-Assistent ist verfügbar
- Enterprise (ab 40 $/Monat pro Nutzer, Max-Tarif 325 $/Monat): Alle Pro-Funktionen plus Teamfunktionen sind gegeben (SSO, Admin-Tools, Audit-Logs, Insights), sowie priorisierter Support und unbegrenzter Zugang zu neuesten KI-Modellen
Auch die ChatGPT-Nutzungstarife (OpenAI, 2025) gestalten sich in mehreren Preisklassen:
- Free: Eingeschränkter Zugriff ohne Voranmeldung auf GPT-5 mit limitierten Nachrichten, Uploads und Basisfunktionen, geeignet für gelegentliche Nutzung
- Plus (23 €/Monat): Erweiterter GPT-5-Zugang mit Audio-/Videofunktionen, eigenen GPTs sowie der Nutzung experimenteller Features
- Pro (229 €/Monat): Unbegrenzter Zugriff auf GPT-5 Pro, inklusive Deep Research, Codex-Agent und fortgeschrittenem Audio-/Video-Modus, für Power-User und Entwickler
- Business (29 €/Nutzer mtl., jährl. Abrechnung: Voller GPT-5-Zugang mit Datenschutz, SSO, Admin-Tools und Kollaborationsfunktionen, ausgelegt für die Nutzung im Unternehmen
- Enterprise: individuelle Preise, höchste Sicherheits- und Compliance-Standards, dedizierte Infrastruktur, 24/7-Support
Die Modellwahl und entsprechende Funktionen hängen somit stark vom gewählten Tarif ab, und insbesondere bei OpenAIs ChatGPT gibt es für Gratis-Nutzer erhebliche Einschränkungen.
Welche Nachteile haben Perplexity und ChatGPT?
Perplexity ist weniger dialogfähig und kontextbewusst, wodurch längere Gespräche oft fragmentiert wirken und von Nutzern in der Kritik stehen. Anwender bemängeln zudem, dass die Suchlogik gelegentlich zu starker Quellenabhängigkeit führt oder Quellenangaben unscharf sind, etwa durch Verlinkung auf sekundäre Aggregatoren statt auf Original-Publikationen.
Im Gegenteil dazu kann die Aktualität der Antworten von ChatGPT begrenzt sein, insbesondere wenn keine Echtzeit-Websuche aktiv ist, da die Aktualität der Daten- und Wissensbasis primär von den beim Training verwendeten Daten abhängt. Analysen zeigen, dass Halluzinationen, d.h. falsche oder erfundene Antworten, weiterhin auftreten. Laut OpenAI sind diese trotz Verbesserungen noch „eine hartnäckige Herausforderung“. (OpenAI, 2025) Weitere Faktoren, die die Nutzung beeinträchtigen, sind Output-Kürzungen und versteckte Modellwechsel.
Wichtig ist für beide Anwendungen: Die Qualität der Ergebnisse hängt massgeblich von der Formulierung der Eingabe (Prompting) ab. Je präziser und klarer die Anfrage, desto besser die Antwort. Beide Tools stehen darüber hinaus unter kontinuierlicher Beobachtung hinsichtlich Datenschutz und Sicherheit sowie ethischer Nutzung. Bei Perplexity wird etwa die Datenweiterleitung über Drittanbieter-Modelle diskutiert, bei ChatGPT wurden Fälle von Fehlinformationen gemeldet, die datenschutz- oder reputationsrechtlich relevant sind. Mehr über Urheberrecht und Datenschutz findet sich in unserem Artikel „14 Fragen zu ChatGPT“.
Welches Tool sollte wann genutzt werden?
Die Wahl des richtigen KI-Tools hängt in der Praxis entscheidend vom Einsatzszenario ab. Für Nutzer bedeutet das konkret: Wenn Sie eine Aufgabe haben, die kreatives Denken, einen längeren Dialog oder eine Integration mit Ihrem eigenen Daten- und Arbeitsumfeld braucht (z. B. Dokumentanalyse, Ideengenerierung, persönliche Assistenz), dann ist die Interaktion mit ChatGPT besser geeignet, da sie auf Nachhaltigkeit und Tiefe ausgelegt ist. Werden schnell faktenbasierte Antworten gesucht, z. B. für Recherche und Inline-Suchprozesse, dann ist Perplexity besser geeignet, passende Quellen zu liefern und weniger zu chatten. Die Empfehlung ist, den Use Case genau abzuwägen und ggf. beide Tools komplementär einzusetzen, um den maximalen Nutzen aus dem Funktionsumfang von Perplexity und ChatGPT zu holen.
Fazit
Kurz gesagt: Es gibt kein „besser“ oder „schlechter“ für die Verwendung der KI-Tools, sondern „geeignet je nach Einsatz“. Beide Tools bieten Integrationsmöglichkeiten, bei ChatGPT mehr in Richtung Assistenz- und Workflow-Einbettung (Plugins, Connectors, Agenten), bei Perplexity eher in Richtung strukturierte Recherche-Session und Fokus auf Antwortqualität und Quellen-Transparenz. Für den Einstieg empfiehlt es sich, mit der kostenfreien Version zu beginnen, um die Funktionsweise und Grenzen der Tools kennenzulernen. In professionellen Anwendungen ist es ratsam, die Quellenangaben kritisch zu prüfen und KI-generierte Inhalte stets zu verifizieren, bevor sie weiterverwendet werden.
Beide Systeme entwickeln sich rasant weiter. OpenAI treibt mit GPT-5 und den „Memory“-Funktionen die Personalisierung und Agentenintegration voran, während Perplexity den Ausbau seiner Modellvielfalt und den Zugriff auf Echtzeitdaten intensiviert. Nutzer sollten besonders auf Datenschutzmassnahmen und Transparenz der Systeme achten.
Hier kommt moinAI ins Spiel: Unser KI-Chatbot wurde speziell für die automatisierte Kundenkommunikation entwickelt, mit klarem Fokus auf Transparenz und Datenschutz. moinAI setzt wie Perplexity und ChatGPT auf dialogorientierte Anfragenbeantwortung, ist jedoch nicht als Alternative, sondern als ergänzende, spezialisierte Lösung, zu sehen, die Unternehmen dabei effizient unterstützt. So verbinden wir die Vorteile fortschrittlicher KI mit den Anforderungen professioneller Kundenkommunikation.
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