"In einer Welt, in der Maschinen immer mehr menschenähnliche Fähigkeiten entwickeln, ist ChatGPT ein glänzendes Beispiel dafür, wie künstliche Intelligenz unsere Vorstellungskraft herausfordert und die Art und Weise, wie wir kommunizieren, neu definiert. Mit einem Hauch von Science-Fiction und einer Prise Zukunftsvisionen hat ChatGPT die Fähigkeit, auf menschliche Art und Weise zu plaudern und dabei eine erstaunliche Vielseitigkeit zu zeigen. Doch was steckt wirklich hinter diesem faszinierenden AI-Modell? „Tauchen wir ein und enthüllen die Geheimnisse von ChatGPT, seine Grenzen und die aufregenden Möglichkeiten, die es in unserem digitalen Zeitalter bietet."
Das ist die Antwort auf die Aufforderung an ChatGPT, eine Einleitung für einen Beitrag über die KI von OpenAI zu schreiben. Der Ton für die Formulierung ist freundlich und witzig. Von einem KI-Experiment hat sich ChatGPT mittlerweile zu einem festen Bestandteil des digitalen Alltags entwickelt. Doch wie funktioniert es eigentlich genau? Wo liegen die Grenzen, welche Chancen ergeben sich für Unternehmen? Für diesen Artikel stellen wir einige der Fragen direkt an ChatGPT und prüfen gleichzeitig im Faktencheck, ob die Antworten stimmen und was Quellen im Netz dazu sagen.
1. Wie funktioniert ChatGPT?
„ChatGPT basiert auf einem sogenannten großen Sprachmodell (Large Language Model, kurz LLM), das mithilfe von künstlicher Intelligenz darauf trainiert wurde, menschliche Sprache zu verstehen und selbst zu erzeugen. Entwickelt wird das Modell von OpenAI. Die aktuelle Version (GPT-5-Serie) nutzt Deep-Learning-Algorithmen, um Muster, Zusammenhänge und Bedeutungen in riesigen Mengen von Textdaten zu erkennen."
Dies ist die Antwort von ChatGPT selber. Diese Large Language Models (LLMs) sind KI-Systeme, die auf Milliarden von Textbeispielen trainiert wurden, um Sprache zu verstehen und auch zu erzeugen. Die aktuelle Generation (GPT-5) und Vorgänger wie GPT-4 zählen zu den leistungsfähigsten Modellen weltweit und vereinen Text-, Bild-, Audio- und Dateiverarbeitung in einer einzigen, multimodalen Anwendung. Das Tool hat sich von einem Chatbot zu einem universellen KI-Assistenten entwickelt. Damit ChatGPT Sprache verstehen kann, greift es auf Methoden des maschinellen Lernens (Machine Learning) und insbesondere auf künstliche neuronale Netze zurück. Das Modell ist also nicht explizit programmiert worden, sondern lernt kontinuierlich aus Daten, in denen es eigenständig Muster und Zusammenhänge erkennt. Neuronale Netze sind die technische Grundlage, auf der dieses Lernen stattfindet. Je mehr Daten und Rechenleistung zur Verfügung stehen, desto besser kann ein solches Modell trainiert werden. Besonders hier hat es in den letzten Jahren enorme Fortschritte gegeben.
2. Was sind die Stärken von ChatGPT?
„ChatGPT überzeugt vor allem durch seine Vielseitigkeit, Sprachkompetenz und Benutzerfreundlichkeit. Es kann in Sekundenschnelle Texte verstehen, strukturieren und formulieren – und das in einer Qualität, die früher nur durch menschliche Autoren erreichbar war.”
Die drei genannten Stärken sind besonders wichtig, um die Nutzung durch Anwender privat und beruflich stetig zu erhöhen. ChatGPT war eines der ersten KI-Tools, das komplexe Sprachverarbeitung über eine einfache Chat-Oberfläche für Millionen Menschen zugänglich machte. Vor allem die hohe Benutzerfreundlichkeit hat entscheidend dazu beigetragen, ChatGPT zu verbreiten. Die daraus folgende Sammlung wertvoller Nutzerfeedbacks und Daten ist von hoher Bedeutung für die Weiterentwicklung der Modelle. Hier die zentralen Stärken von ChatGPT im Überblick:
- Natürliche Sprachverarbeitung: ChatGPT kann in zahlreichen Sprachen und Tonalitäten kommunizieren, z. B. wie zuvor humorvoll
- Vielfältige Einsatzmöglichkeiten: Das Modell ist universell einsetzbar und unterstützt verschiedenste Aufgaben im (Arbeits)Alltag
- Einfache Bedienung: Für die Nutzung ist kein technisches Vorwissen notwendig, die einfache Texteingabe, als Prompting bezeichnet, genügt, um individuelle Ergebnisse zu erhalten. Zudem ist die Nutzung in der Basisversion kostenlos.
- Multimodalität und Anpassbarkeit: Eingaben können nun in Form von Text, Dateien, Audio, und Video erfolgen und individuelle Anweisungen und Rollenprofile definiert werden
- Automatisierung: Routineaufgaben wie E-Mail-Formulierungen, FAQ-Beantwortung oder Textkorrekturen lassen sich automatisieren und Unternehmen sowie Privatkunden profitieren von Produktivitätssteigerung.
Was aber sind die Schwächen von ChatGPT?
3. Was sind die Schwächen von ChatGPT?
Wie ChatGPT im Interview selbst beantwortet, sind die Schwächen der Modelle vor allem Halluzinationen, Datenaktualität und -quellen sowie Datenschutz und ‑sicherheit. Dies ist nur ein Ausschnitt der Antwort auf die Frage:
„Trotz seiner beeindruckenden Fähigkeiten hat ChatGPT klare Grenzen, die Nutzer:innen kennen sollten. Das Modell kann Fehlinformationen produzieren, sogenannte Halluzinationen, und Inhalte erzeugen, die plausibel klingen, aber faktisch falsch sind. Außerdem verfügt ChatGPT über keinen direkten Zugriff auf aktuelle Daten oder Quellen, wodurch die Nachprüfbarkeit der Informationen eingeschränkt ist. In Bezug auf Datenschutz und Sicherheit ist Vorsicht geboten, da eingegebene Daten auf externen Servern verarbeitet werden und sensible Informationen potenziell betroffen sein könnten.”
Neben den beeindruckenden Fähigkeiten sind klare Risiken und Grenzen identifizierbar. Bei der Nutzung von ChatGPT sollte stets beachtet werden, dass eingegebene Daten auf externen Servern verarbeitet werden. Für sensible oder personenbezogene Informationen ist daher besondere Vorsicht geboten. Besonders in der Kritik steht derzeit die mangelnde Quellenverlässlichkeit.
ChatGPT und Halluzinationen
Den eingangs kurz erwähnten ungenauen oder keinen Sinn ergebenden Antworten liegt vor allem die Tatsache zugrunde, dass ChatGPT zu sogenannten „Halluzinationen“ neigt.
Hiermit ist nicht etwa – wie die Halluzination beim Menschen – eine falsche Wahrnehmung gemeint oder, dass die KI sich spannende, kreative Fabelwesen, Märchen oder Fantasien ausdenkt.
Vielmehr geht es um falsche Angaben: ChatGPT ist dazu in der Lage, Dinge zu erfinden, ohne dabei anzugeben, dass es sich um inkorrekte, unechte oder unvollständige Informationen handelt. Erfundene oder nicht belegbare Inhalte wirken oft überzeugend, sind aber faktisch falsch. Eine menschliche Prüfung bleibt daher unerlässlich und stellt einen großen Aufwand bei der Recherche dar. Da das Modell auf vortrainierten Daten basiert, hat es standardmäßig keinen direkten Zugriff auf Live-Webseiten oder aktuelle Datenbanken. Lediglich über Plugins oder spezielle Integrationen wie z. B. Web‑Browsing oder API-Anbindungen erlauben die Berücksichtigung von Echtzeitdaten.
Ein Beispiel für eine solche Halluzination ist ein Fall aus den USA, in dem ein Mann eine Fluggesellschaft verklagte, nachdem er auf seinem Flug von einem Servierwagen angefahren wurde. Der Rechtsanwalt des Mannes hatte in Kontakt mit der Rechtsabteilung der Fluggesellschaft einige Präzedenzfälle vorgelegt, die ihm – wie später bekannt wurde – ChatGPT zur Verfügung gestellt hatte. Nach eingehender Prüfung der Akten stellte sich heraus, dass die Fälle von der künstlichen Intelligenz frei erfunden worden waren und somit auch nicht als unterstützendes Mittel in dem Prozess verwendet werden konnten.
Der Fall verdeutlicht, dass die Antworten von ChatGPT mit Vorsicht zu genießen sind und immer auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden sollten. Mehr Informationen und Tipps zu KI-Halluzinationen gibt’s in unserem neuen Artikel: „Falsche Antworten durch KI? So entstehen KI-Halluzinationen.“
Mit dem Test SimpleQA adressierte OpenAI vor etwas über einem Jahr die Halluzinationen und falschen Ausgaben. Der Test wurde 2024 entwickelt und veröffentlicht, um die Fähigkeit von Sprachmodellen zu messen und kurze, faktenbasierte Fragen korrekt zu beantworten. Beispielsweise erzielte GPT-4o in diesem Test einen Genauigkeitsgrad von unter 50 % (OpenAI, 2024). Mittlerweile stehen weitere Prüfmethoden wie standardisierte Aufgaben, offene Testplattformen und Vergleichsstudien im Vordergrund. Die Erkenntnisse liefern wertvolle Erkenntnisse zu Unsicherheiten und notwendigen Anpassungen. Benchmarks im Einsatz von OpenAI umfassen u. a. folgende Bereiche:
- Softwareentwicklung: Benchmarks wie SWE-bench (Software Engineering Benchmark) und Aider Polyglot prüfen, wie gut ein Modell Code schreiben und Fehler beheben kann
- Mathematik und logisches Denken: Tests wie AIME (American Invitational Mathematics Examination) und GPQA (Graduate-Level Problem Solving and Question Answering) messen mathematische und wissenschaftliche Denkfähigkeiten, teils mit, teils ohne Code-Interpreter
- Multimodale Aufgaben: Der MMMU-Benchmark (Multimodal Mixture of Multimodal Experts) bewertet, wie gut ein Modell Aufgaben löst, die Text und Bilder kombinieren
- Gesundheit: HealthBench (seit 2025) misst, wie präzise Modelle auf medizinische Fragen reagieren und ob sie in sensiblen Szenarien verlässliche Antworten geben. Er basiert auf 5000 realistischen Arzt-Patienten-Dialogen aus 60 Ländern.
ChatGPT drückt sich recht vage und generell aus
Dass ChatGPT viele Floskeln und allgemein gehaltene Sätze ausgibt, zeigt sich in vielen Fällen. Die KI antwortet auf den Vorwurf, sie drücke sich „recht vage und generell“ aus, wie folgt:
„Ich neige manchmal dazu, vage oder allgemein zu formulieren, aus mehreren Gründen. Zum einen will ich die Informationen so breit wie möglich anwendbar machen, damit sie auf viele Szenarien passen, ohne falsche Annahmen zu treffen. Außerdem wähle ich oft allgemeine Formulierungen, wenn im Input nicht ganz klar ist, wie tief oder spezifisch du ins Detail willst. Ein weiterer Grund ist die Sicherheit und Faktenbasis: Besonders bei technischen Themen oder Zahlen möchte ich vermeiden, ungenaue Angaben zu machen.”
Auch hier zeigt sich, dass ChatGPT sich nicht für jeden Anwendungsfall eignet und grundsätzlich nicht als einzige Quelle für eine Recherche herangezogen werden sollte. Besonders faszinierend ist der Vorschlag von ChatGPT, „alle Antworten künftig präziser, faktenorientierter und mit konkreten Quellen zu formulieren“, da dies idealerweise standardmäßig für die Ausgaben der Fall sein sollte.
Zwischenfazit: Beeindruckend gesprächig, aber mit Vorsicht zu genießen
Auch wenn es passieren kann, dass der Chatbot falsche Angaben gibt und halluziniert, so geschieht dies doch relativ selten. Mittlerweile gibt ChatGPT in den meisten Fällen korrekt formulierte Antworten. Ist man sich der Tatsache bewusst, dass die Informationen der KI zunächst einem ersten Überblick dienen und nicht alles für bare Münze genommen werden sollte, sind die offensichtlichen Vorteile, wie eine 24/7-Verfügbarkeit, und die Möglichkeit, dank neuronaler Netze eine komplexe Konversation automatisiert zu führen, nicht von der Hand zu weisen. ZITAT OPENAI
„GPT‑5 neigt deutlich weniger zu Halluzinationen als unsere früheren Modelle. (…) Unter Einsatz der Nachdenken-Funktion enthalten die Antworten von GPT‑5 mit einer um ~80 % geringeren Wahrscheinlichkeit sachliche Fehler als die Antworten von OpenAI o3.“ (OpenAI, 2025) Die von OpenAI veröffentlichten Zahlen zeigen zwar, dass deutliche Verbesserungen erzielt wurden, doch Halluzinationen nicht eliminiert sind und ein relevantes Thema bei der Nutzung solcher Systeme bleiben, besonders in sensiblen Bereichen wie Wissenschaft und Medizin. Dies wird unter anderem durch das Ergebnis dieser Studie gezeigt, in der ChatGPT bei der Erstellung bibliografischer Referenzen nur 26,5 % korrekte Angaben liefert, während rund 40 % der Zitate fehlerhaft oder frei erfunden sind. (Cabezas-Clavijo/Sidorenko-Bautista, 2025)
4. Ist ChatGPT kostenlos?
Die Nutzung von ChatGPT ist sowohl in einer kostenlosen als auch in einer kostenpflichtigen Version verfügbar. Nutzer können über die Weboberfläche oder mobile App auf das Modell zugreifen. Das aktuelle Standardmodell von ChatGPT ist GPT-5. Es wurde am 7. August 2025 veröffentlicht und ist für alle Nutzer verfügbar sowohl in der kostenlosen Version als auch in den kostenpflichtigen Plus- und Pro-Plänen.
Die beiden Tarife von ChatGPT im Vergleich
„Mehr als 100 Millionen Menschen in 185 Ländern verwenden ChatGPT jede Woche, um etwas Neues zu lernen, kreative Inspiration zu finden und Antworten auf ihre Fragen zu erhalten. Ab sofort kannst auch du ChatGPT nutzen, ohne dich registrieren zu müssen.“ (OpenAI, 2024)
Für die möglichst einfache Nutzung der KI ist seit April 2024 keine Anmeldung mehr notwendig. Im Eingabefenster unter https://chatgpt.com/ kann direkt ein Chat gestartet werden, ob auf Englisch, Deutsch oder einer anderen Sprache: Stellen Sie eine beliebige Anfrage und kommen so ins Gespräch mit dem innovativen Chatbot. Um die volle Funktionalität von ChatGPT nutzen zu können, ist es dennoch sinnvoll. Dazu gehört
- den Chatverlauf zu speichern und einzusehen,
- Chats freizugeben,
- zusätzliche Funktionen freizuschalten, wie Sprachunterhaltungen und benutzerdefinierte Anweisungen
Für den Zugriff auf Premium-Modelle, mit höheren Nutzungslimits oder Unternehmensfunktionen, ist ein Konto Voraussetzung. Der Plus-Plan kostet 20 US$/Monat und bietet u. a. erweiterte Zugriffsmöglichkeiten auf leistungsfähigere Modelle. Der Pro-Plan kostet 200 US$/Monat und richtet sich an intensiv Nutzende oder Forschende mit möglichst unbegrenztem Zugang zu allen Modellen, inklusive Prioritäts-Features und erweiterten Analyse-Tools.
5. Ist alles wahr, was ChatGPT sagt?
ChatGPT liefert nicht automatisch wahrheitsgemäße Informationen. Die Antworten der KI sind mit Vorsicht zu genießen und sollten, insbesondere, wenn es um Informationen und Fakten geht, immer geprüft werden. Dies zeigen nicht zuletzt die bereits eingangs erläuterten Halluzinationen, d.h. erfundene oder falsche Angaben, die bei der Nutzung von ChatGPT auftreten können. Konkrete Beispiele gibt es in unserem Artikel „Die 6 größten Chatbot-Fails und Tipps, wie man sie vermeidet“.
ChatGPT selbst macht kein Geheimnis daraus, dass es zu Fehlern und nicht korrekten Inhalten kommen kann. Dies wird sowohl als Warnhinweis auf der Startseite als auch im Gespräch mit dem Chatbot bestätigt:
„Nein, nicht alles, was ich sage, ist automatisch wahr. Ich formuliere Antworten auf Basis von Mustererkennung und Wahrscheinlichkeiten aus Trainingsdaten. „Dabei kann es passieren, dass ich Fakten falsch wiedergebe, Zahlen nicht exakt berechne oder veraltete Informationen nutze.“
6. Spricht ChatGPT Deutsch?
Ja, ChatGPT spricht fließend Deutsch, da das Sprachmodell auf einer Vielzahl deutschsprachiger Texte trainiert wurde. Die Qualität ist heute nahezu auf muttersprachlichem Niveau, insbesondere bei den neueren Modellen. Wie kann ChatGPT konkret auf Deutsch umgestellt werden? Ganz einfach: Indem Sie direkt Ihre Frage auf Deutsch eintippen, wird ChatGPT die Ausgabe in ebendieser Sprache bereitstellen. Eine Alternative dazu ist es, den Chatbot explizit darum zu bitten, nur auf Deutsch zu antworten. ChatGPT ist multilingual trainiert und kann neben Deutsch auch in vielen anderen Sprachen kommunizieren. Aber Obacht: Während ChatGPT englische Sätze nahezu immer fehlerfrei ausspielt, schleichen sich in anderen Sprachen wie z. B. den deutschen Formulierungen gelegentlich grammatikalische Fehler ein. Für allgemein weniger verbreitete Sprachen oder Dialekte kann es vorkommen, dass Formulierungen ungenauer wirken. Da die Empfehlung jedoch ohnehin lautet, alle Inhalte von ChatGPT gegenzulesen und zu überprüfen, bevor man sie verwendet, sollten die kleinen Fehler schnell zu korrigieren sein.
7. Welche Regulierungen gibt es zu ChatGPT?
Nach anfänglicher Begeisterung für ChatGPT gibt es zunehmend rechtliche und regulatorische Diskussionen über den Einsatz von KI-Tools. In Italien wurden 2023 datenschutzrechtliche Bedenken geäußert, die zu einer vorübergehenden Sperrung führten. Die Sperrung erfolgte, weil OpenAI laut der italienischen Datenschutzbehörde keine ausreichende Rechtsgrundlage und Transparenz bei der Datennutzung bot und der Altersnachweis unzureichend war.
OpenAI reagierte auf die Forderungen der italienischen Aufsichtsbehörden mit entsprechenden Anpassungen, darunter Altersverifikationen und Opt-out-Optionen für die Datenverarbeitung, welche die Wiederfreigabe des Tools in Italien ermöglichten. In den USA kam es zu einer gemeinsamen Klage mehrerer Personen gegen OpenAI, Microsoft, Investoren und Kooperationspartner. Der Vorwurf: Personendaten, unter anderem von Jugendlichen und Kindern, seien bei der Weiterentwicklung von GPT-3.5 zu GPT-4 ohne deren Erlaubnis verwendet worden. In Deutschland haben Datenschutzbehörden in mehreren Bundesländern Untersuchungen eingeleitet, um den Umgang mit personenbezogenen Daten durch OpenAI zu klären, darunter die Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit in Hessen, Thüringen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein. Eine Sperrung des Tools ist jedoch nicht vorgesehen, kontinuierliche Anpassungen und zusätzliche Schutzmaßnahmen nehmen jedoch zu.
Der EU AI Act, der am 2. August 2025 in Kraft trat, stellt neue Anforderungen an KI-Systeme wie ChatGPT (European Commission, 2025). Es ist eine umfassende EU-Verordnung zur Regulierung von künstlicher Intelligenz (KI) mit dem Ziel, die Grundrechte und Sicherheit zu schützen und gleichzeitig Innovation und Investitionen zu fördern. Ab dem 2. August 2026 können Aufsichtsbehörden Sanktionen verhängen, wenn die definierten Vorgaben dafür nicht eingehalten werden.
Wenn es um die Veröffentlichung von Forschungsreports geht, steht die International Conference on Machine Learning (ICML) im Fokus. Sie bewertet die Nutzung KI-basierter Texte fortlaufend und hat in ihren Richtlinien für 2025 klargestellt, dass Autoren generative KI-Tools wie ChatGPT zur Unterstützung beim Schreiben oder Forschen nutzen dürfen. Allerdings müssen sie die Verantwortung für den gesamten Inhalt übernehmen, KI-Modelle sind nicht als Mitautoren zulässig.
8. Welche Alternativen gibt es zu ChatGPT?
Drei Jahre nach der Erstveröffentlichung von ChatGPT finden sich heutzutage viele namhafte Anbieter mit Alternativen auf dem Markt, darunter Google Gemini, Claude (Anthropic), Microsoft Copilot und DeepSeek. Wie sagt man so schön? „Die Konkurrenz schläft nie.”
Die Zahl der Nutzer und Anfragen an ChatGPT schießt immer weiter in die Höhe und damit auch die Wettbewerber am Markt. Einen detaillierten Überblick haben wir im Artikel „20 Alternativen zu ChatGPT“ zusammengefasst.
Google Gemini soll offiziellen Angaben nach im März 2025 350 Millionen aktive Nutzer vorgewiesen haben, wobei sich das auf die weltweite Verwendung der gesamten KI bezieht. Im Vergleich dazu: ChatGPT erreichte im Februar 2025 400 Millionen wöchentliche Nutzer, doppelt so viele wie die gesamte Konkurrenz. (Business Insider, 2025)
Doch nicht nur die großen Player sollten im Auge behalten werden: Auch kleinere Anbieter, wie Mistral Le Chat, ein französisches KI-Start-up, gewinnen an Bedeutung. Mit der Veröffentlichung von Modellen wie Mistral Small 3.1 und Pixtral 12B, die auf Datenschutz, Effizienz und die Nutzung auf Endgeräten ausgelegt sind, zeigt das Start-up, dass Innovationen auch abseits der großen Namen stattfinden können. Die Zahl der Anbieter auf dem Markt, die einen fundierten, kostenlosen Chatbot zur Verfügung stellen, ist beachtlich.
Welche Anbieter basieren auf dem OpenAI Sprachmdoell?
Einige Anbieter basieren auf demselben Sprachmodell wie ChatGPT (meist GPT-4, GPT-4o oder GPT-5), einige Beispiele:
- Perplexity AI nutzt GPT-4 Omni als Standardmodell und bietet in der Pro-Version Zugriff auf GPT-5 (mehr dazu im Artikel "Perplexity oder ChatGPT")
- Jasper AI verwendet GPT-4 für die Texterstellung und bietet zusätzlich Funktionen wie Inline-Kontrollen und Long-Form-Content-Generierung
- Microsoft Copilot (ehemals Bing Chat) nutzt das GPT-4-Modell von OpenAI und hat kürzlich GPT-5 in seine Plattform integriert
- ChatSonic verwendet GPT-4 und bietet zusätzlich Funktionen wie Bildgenerierung und Echtzeit-Web-Suche
- GitHub Copilot nutzt GPT-4.1 für die Codevervollständigung
YouChat hingegen ist modellagnostisch und wählt je nach Bedarf das passende Modell aus, darunter OpenAI, Claude, Llama und Grok. Auch ChatFlash (Neuroflash) ermöglicht die Auswahl zwischen verschiedenen KI-Modellen, wie GPT-4.1, GPT-5, Claude Sonnet 4, Gemini Pro 2.5 und Mistral 3.1. Es ist wichtig, die spezifischen Modellversionen und deren Einsatzbereiche zu kennen, da sie die Leistung und Eignung für bestimmte Aufgaben beeinflussen.
Weitere Sprachmodelle nennenswerter Anbieter
Chatbot-Provider wie Claude, DeepMind Sparrow oder Gemini (ehemals Google Bard) hingegen basieren auf anderen Sprachmodellen. Modelle unterscheiden sich zudem hinsichtlich der Preisgestaltung, der Informationsbeschaffung (mit oder ohne Anbindung an Internetquellen), der nutzbaren Sprachen und der Möglichkeit, zu codieren. Über die detaillierten Unterschiede zwischen den Chatbot-Betreibern klären wir im zuvor genannten Artikel „20 Alternativen zu ChatGPT“ auf. Wen insbesondere der Chatbot Google Bard (inzwischen Google Gemini) interessiert, erhält außerdem interessante Informationen in unserem Artikel „Was ist Google Gemini (ehemals Bard)? Alles, was Sie dazu wissen müssen.“
9. Welche ChatGPT Anwendungsmöglichkeiten gibt es?
Die häufigsten Anwendungsgebiete von ChatGPT liegen in der Textgenerierung, automatisierten Kundenkommunikation, Wissensrecherche und Lernunterstützung, Programmierung sowie kreativen Aufgaben wie Storytelling oder Content-Erstellung. (OpenAI Report, 2025) Die Fähigkeiten von ChatGPT sind beeindruckend und breiter gefächert als häufig gedacht. Während auf LinkedIn und X (ehemals Twitter) beobachtet werden kann, dass viele Nutzer sich E-Mail-, Posting- oder Blog-Texte von der OpenAI-KI generieren lassen, gibt es noch zahlreiche, weitere Anwendungsmöglichkeiten:
ChatGPT verarbeitet täglich über 2,5 Milliarden Nachrichten, was etwa 29 000 Anfragen pro Sekunde entspricht (Business Insider, 2025). Ein erheblicher Teil dieser Anfragen betrifft das Erstellen und Überarbeiten von Texten. Weitere Zwecke sind unter anderem folgende:
- Nutzung für Recherchezwecke, z. B. um Ansätze für bestimmte Problemstellungen zu ermitteln.
- Ausarbeitung von Analysen, Zusammenfassungen und Protokolle
- Erstellung von Tabellen auf Basis unstrukturierter Datensätze
- Datenbankabfragen: Für die Auswertung von Daten kann ChatGPT im Alltag helfen, die richtigen Datenbankabfragen auszuformulieren.
- Verwendung zur Ideenfindung
- Ausarbeitung von Rechnungen und Kalkulationen
- Erstellung, Erklärung, Korrektur und Optimierung von Programmiercodes
- Mediengenerierung: Bilder, Videos und Tonspuren
- Filtern von Schlüsselwörtern aus einem Text
- Erstellung von Webseiten und Apps
- Prüfung der Rechtschreibung und Grammatik
- Einholung von Tipps und Ratschlägen
- Anfertigung von Übersetzungen
- Umformulieren von Texten
Besonders interessant: Die Grafik „ChatGPT-Nutzung nach soziodemografischen Gruppen“ im D21-Digital-Index 2024/25 zeigt, dass ChatGPT vor allem im Bildungs- und Arbeitskontext, etwa für Recherchen und Textarbeit oder Problemlösungen, genutzt wird. In älteren oder weniger technikaffinen Gruppen ist die Nutzung dagegen noch gering, was auf ungleiche Zugänge zu KI-gestütztem Lernen und Produktivitätsanwendungen in Unternehmen hinweist:

Neue Funktionen (Stand 09/25):
Scheduled Tasks
Mit den kontinuierlichen Updates wird ChatGPT immer vielseitiger. Neu eingeführt wurde zum Beispiel die Funktion „Scheduled Tasks“, die es Nutzern ermöglicht, Aufgaben für die Zukunft einzuplanen. Ob einmalige Erinnerungen oder wiederkehrende Aktionen – ChatGPT erledigt Aufgaben automatisch zu einem festgelegten Zeitpunkt. Diese Erweiterung bietet besonders in Bereichen wie Projektmanagement, Kalenderplanung oder sogar beim Automatisieren von wiederkehrenden Arbeitsprozessen große Vorteile.
Memory-Funktion
Seit Mai 2025 steht außerdem die neue Memory-Funktion auch in der EU (inkl. Schweiz, Norwegen, Island, Liechtenstein) zur Verfügung – allerdings standardmäßig deaktiviert. Wenn aktiviert, merkt sich ChatGPT z. B. Namen, Schreibstil, Vorlieben oder wiederkehrende Themen, um langfristig personalisierte Antworten zu geben. Das könnte Vorteile bieten, z. B. für Content-Erstellung, Projektplanung oder wiederkehrende Arbeitsprozesse.
Beispiel: Wer regelmäßig mit ChatGPT Content plant, profitiert davon, dass das Tool sich z. B. bevorzugte Zielgruppen oder den Stil eines Newsletters merkt.
Voice-Chat
Und mit weiteren Updates können Nutzer nun auch per Voice-Chat mit ChatGPT kommunizieren. Anstatt Text einzugeben, können sie einfach ihre Stimme nutzen. Diese Funktion macht produktive Gespräche während Aktivitäten wie Einkaufen, Planen, Schreiben oder Brainstormen einfacher, da parallel an anderen Aufgaben weitergearbeitet werden kann. Dieses Feature ist auch für kostenlose Nutzer zugänglich, basierend auf dem Modell GPT 5.1 mini. Plus- und Pro-Nutzer haben aber weiterhin Zugriff auf erweiterte Voice-Funktionen, einschließlich höherer täglicher Limits und Video-/Screen-Sharing-Funktionen.
Advanced Voice
Im Juni 2025 wurde Advanced Voice für zahlende Nutzer weiter verbessert: Die Stimme klingt laut OpenAI jetzt noch natürlicher. Zudem wurde eine neue Echtzeit-Übersetzungsfunktion integriert, die Gespräche in verschiedenen Sprachen nahtlos ermöglicht. Diese Updates stehen allen zahlenden Nutzern weltweit zur Verfügung.
Echtzeit-Video, Screensharing und Bild-Uploads
ChatGPT hat außerdem Echtzeit-Video, Screensharing und Bild-Uploads in der mobilen App eingeführt – ideal für visuelle Kommunikation, Präsentationen oder den Austausch komplexer Inhalte. Die Funktionen sind für Team-, Plus- und Pro-Nutzer (außer in der EU, Schweiz, Island, Norwegen und Liechtenstein) verfügbar und unterliegen den täglichen Nutzungslimits.
ChatGPT-Agent
OpenAI hat zudem den neuen ChatGPT-Agenten vorgestellt, mit dem mehrstufige Aufgaben eigenständig ausgeführt werden können. Beispiele sind:
- Webseiten durchsuchen,
- Dateien bearbeiten
- oder E-Mails schreiben.
Dabei greift das System auf ein virtuelles Arbeitsumfeld zurück und kombiniert bestehende Tools wie Operator und Deep Research. Die Funktion ist zunächst nur für Pro-, Plus- und Team-Nutzer verfügbar, weitere Abo-Stufen folgen. Sicherheitsmechanismen wie Genehmigungsabfragen oder Schutz vor Prompt Injection sind integriert. Zurzeit ist der ChatGPT-Agent jedoch noch nicht in Europa verfügbar.
Mehr Informationen zu Prompt Injection gibt es in unserem Artikel „Prompt Injection: Risiko für KI-Systeme erklärt“.
Agent-Builder (Teil von AgentKit)
OpenAI hat mit AgentKit ein neues Tool-Set veröffentlicht, das Entwicklern und Unternehmen erlaubt, Agenten zu bauen. Der Agent-Builder ist dabei eine zentrale Komponente.
OpenAI beschreibt AgentKit als Sammlung von Werkzeugen, die drei Kernbereiche abdecken:
- Agent Builder: eine visuelle Oberfläche, in der mehrstufige Agenten-Workflows per Drag & Drop erstellt, Versionen verwaltet und Logiken konfiguriert werden können.
- Connector Registry: ein Bereich, in dem sich verschiedene Datenquellen und Schnittstellen (z. B. Dropbox, Google Drive, SharePoint) anbinden lassen, um Agenten mit externen Tools zu verbinden.
- ChatKit: ein Toolkit, das laut OpenAI die einfache Integration von agentenbasierten Chat-Erlebnissen in Apps oder Webseiten ermöglicht.
Im Agent-Builder werden Workflows visuell erstellt: Nutzer verbinden einzelne Bausteine (Nodes), definieren Bedingungen wie If/Else, testen Abläufe direkt im Interface und können ihr Setup Schritt für Schritt optimieren. Dieser visuelle Ansatz soll die Entwicklungszeit deutlich verkürzen – laut OpenAI von aufwendigem manuellem Code hin zu einem schnellen, interaktiven Aufbau innerhalb weniger Stunden.
Nach Angaben von OpenAI sind das ChatKit, also auch der Agent-Builder, ab sofort allgemein verfügbar – ebenso die neuen Evals-Funktionen, die Entwicklern helfen, Agenten zu testen und zu bewerten. Der Agent-Builder befindet sich weiterhin in der Beta-Phase.
Im folgenden Video zeigt eine OpenAI-Mitarbeiterin, wie der Agent-Builder funktioniert und wie sich in wenigen Schritten ein eigener Agent erstellen lässt.
Die wichtigsten Änderungen in 2025
Fassen wir einmal die wichtigsten Anpassungen und Features von ChatGPT im Jahr 2025 zusammen:
- Agentenmodus: ChatGPT wird zum aktiven Assistenten, indem Aufgaben eigenständig erledigt werden können
- Multimodale Eingaben: Kombination von Bildern, Sprache und Text möglich
- Erweiterte Personalisierung: Individuelle Anpassung der Antworten an Tonfall, Stil oder Detailgrad und erweiterte Rollendefinition
- Integration Drittanbieter und Apps: Direkter Zugriff auf Kalender, E-Mail, Aufgabenmanagement oder CRM-Systeme steigert die Effizienz und Workflow-Automation
- Sicherheits- und Datenschutz-Tools: Als Reaktion auf den EU AI Act 2025 sind nun Altersverifikation, Datenlöschung auf Anfrage und Transparenzberichte verfügbar
Weitere Details zu Updates, Releases und Funktionalitäten von ChatGPT können auf dem OpenAI-Blog eingesehen werden.
10. Woher nimmt ChatGPT das Wissen?
DDie Antworten, die ChatGPT auf Nutzerfragen gibt, werden mithilfe eines künstlichen neuronalen Netzwerks generiert, das in Aufbau und Funktionsweise von den Neuronen im menschlichen Gehirn inspiriert ist. Dieses Netzwerk besteht aus miteinander verbundenen Knoten, den Neuronen, die Informationen verarbeiten und weitergeben. Durch Deep Learning, einen Teilbereich des Machine Learning, lernt das Modell, aus riesigen Textmengen Zusammenhänge und Wahrscheinlichkeiten zu erkennen. Auf Basis dieses Trainings kann ChatGPT komplexe Konversationen führen und relevante Antworten generieren.
Die Daten, mit denen GPT-Modelle trainiert werden, stammen aus großen Mengen öffentlich zugänglicher und lizenzierter Texte, darunter
- Bücher (Romane, Sach- und Lehrbücher),
- Webseiten (Online-Foren, Blogs, Nachrichtenseiten),
- wissenschaftlichen Arbeiten wie Fach- und Forschungsartikeln, wissenschaftlichen Publikationen und
- soziale Medien sowie
- weitere digitale Inhalte.
Diese Daten dienen als Grundlage für den Lernprozess der KI und sorgen dafür, dass sie immer besser in der Lage ist, menschenähnliche Unterhaltungen zu führen.
Seit Mai 2025 bietet ChatGPT erweiterte Deep-Research-Funktionen, die es Nutzern ermöglichen, gezielt auf aktuelle, externe Quellen zuzugreifen, um fundierte und aktuelle Recherchen durchzuführen. Die Funktionalitäten beinhalten die Integration von Drittanbieteranwendungen wie Dropbox, GitHub, OneDrive, SharePoint und Google Drive, sodass Nutzer direkt auf ihre Dokumente und Daten zugreifen können, um aktuelle Antworten zu erhalten. Dies ist besonders hilfreich für Fachrecherchen, Projektarbeit oder datenbasierte Analysen. Seit Oktober 2025 ist ChatGPT auch direkt in Slack verfügbar, sodass Nutzer in einer Sidebar Fragen stellen, Inhalte zusammenfassen, Drafts erstellen und die Slack-Kommunikation durchsuchen können.
Wichtig: Die Inhalte, die ChatGPT über Deep Research nutzt, sind nicht Teil des Trainings – sie werden in Echtzeit abgerufen und dienen dazu, die Antworten gezielt zu verbessern oder zu ergänzen.
11. Wie kann man die Modelle von OpenAI nutzen?
Den kostenlosen Zugriff auf die ChatGPT-Plattform und entsprechende Modelle erhält man ganz einfach und schnell auf diese Weise:
- Dazu einfach diesem Link folgen und einen Chat starten, ganz ohne Anmeldung.
- Für die Nutzung der zuvor beschriebenen erweiterten Funktionalitäten ist die Anmeldung notwendig. Um einen kostenlosen Account bei OpenAI anzulegen, kann der Aufforderung von ChatGPT nach einiger Zeit gefolgt werden oder per Klick auf "Kostenlos registrieren“ auf der chatgpt.com-Startseite.
Seit August 2025 basiert die kostenlose Version von ChatGPT auf dem neuen Standardmodell GPT-5, das GPT-4 und frühere Modelle ersetzt. Für zahlende Nutzer sind zusätzliche Modelle wie GPT-5 Thinking und GPT-5 Pro verfügbar, die erweiterte Funktionen bieten. Alle Details zu ChatGPT-5 und den Unterschieden zu GPT-4 finden Sie in unserem Artikel „GPT‑4 ist da – alles, was man darüber wissen sollte“. Die kostenpflichtigen Modelle bringen viele vorteilhafte Funktionen und Verbesserungen mit sich, ein Auszug ist im Folgenden zu sehen:
- Plugins: Hohe Anzahl an zusätzlichen Integrationen steht zur Verfügung
- Aktuelle Daten: Greifen Sie auf Informationen über die Wissensbasis von April 2023 hinaus zu.
- DALL·E 3: Ermöglicht die KI-gestützte Bildgenerierung
- Erweiterte Datenanalyse: Erlaubt komplexe mathematische Berechnungen und Codeerstellungen
- Unbegrenzte Datei-Uploads: zur Analyse und u. a. Zusammenfassung von Dokumenten
- Individuelle Anweisungen („Custom Instructions“) und Erstellung eigener GPTs: Voreinstellung gewisser Anweisungen und Präferenzen, die der Chatbot automatisch in den Gesprächen umsetzt, ohne zusätzlich dazu aufgefordert zu werden.
Die Modelle von OpenAI lassen sich zudem je nach Anwendungsfall und gewünschtem Zugang wie folgt nutzen:
- OpenAI API: Über platform.openai.com können Entwickler die Modelle in eigene Anwendungen, Websites, Chatbots oder Softwarelösungen integrieren. Die API unterstützt Anfragen in Text, Code oder auch multimodal, abgerechnet wird nach Nutzung (tokenbasiert)
- Integration in Drittanbieter-Plattformen: Viele Tools und Anwendungen bieten inzwischen direkte Anbindungen an OpenAI-Modelle, z. B. Slack, Microsoft Teams (Copilot), Notion oder Zapier
- Custom-GPTs/Plugins: Nutzer können eigene GPTs erstellen oder Plugins nutzen, um die Modelle an spezifische Aufgaben oder Unternehmensdaten anzupassen. Beispiel Use Case: automatisierte Workflows oder personalisierte Chatbots
Die Ausarbeitung der „Custom Instructions“ in ChatGPT erlaubt es Nutzern nun, Eigenschaften wie „witzig“ oder „vorausschauend“ auszuwählen, um die Antworten besser an ihre Vorlieben anzupassen. Diese Funktion ist für alle Nutzer verfügbar, sowohl in der kostenlosen als auch in der kostenpflichtigen Version (Stand August 2025). Auch spannend: OpenAI hat angekündigt, ab Dezember 2025 verifizierten erwachsenen Nutzern Zugang zu erotischen Inhalten in ChatGPT zu geben. Sie planen, die Beschränkungen für heiße und intensive Gespräche mit ChatGPT „sicher zu lockern“, nachdem die Ingenieure neue Sicherheitsvorkehrungen für Inhalte zum Thema psychische Gesundheit entwickelt haben.
12. ChatGPT und Urheberrecht – wie passt das zusammen?
Die Frage nach dem Urheberrecht in Bezug auf künstliche Intelligenz ist nicht neu, wird durch den Erfolg von ChatGPT jedoch schärfer diskutiert. Sie muss im Fall von ChatGPT direkt zwei Mal gestellt werden:
- Zum einen steht zur Diskussion, wem die Inhalte gehören, die ChatGPT generiert. Die KI gehört nicht sich selbst, sondern OpenAI. Ob dies wiederum bedeutet, dass die generierten Inhalte OpenAI gehören, wird häufig diskutiert.
- Andererseits generiert ChatGPT seine Inhalte aus vielerlei Quellen, die wiederum von anderen Menschen erstellt wurden. Es kann also nicht ausgeschlossen werden, dass die KI Inhalte reproduziert, die eigentlich urheberrechtlich geschützt sind.
Es gibt vielerlei Probleme und Unsicherheiten, die sich daraus ergeben. Was jedoch feststeht: Die Inhalte von ChatGPT sind nicht urheberrechtlich geschützt, da sie nicht die Schöpfung eines Menschen sind und der Prozess nicht als schöpferisch gilt. Trotzdem sollten die von ChatGPT ausgegebenen Inhalte beispielsweise nicht für eine wissenschaftliche Arbeit, wie eine Dissertation, genutzt werden. Grund dafür ist, dass ChatGPT seine Inhalte auf Basis anderer Schöpfungen generieren kann. So könnten eben diese Inhalte in einer Dissertation als Plagiat gelten.
Aufgrund der Herausforderungen, die die Nutzung künstlicher Intelligenz wie ChatGPT in Bezug auf Urheberrechte mit sich bringt, wird das Thema derzeit viel auf europäischer Ebene diskutiert. Anbieter von KI-Modellen müssen nun im Rahmen des Artificial Intelligence Act (AI Act) Informationen darüber bereitstellen, welche Daten zum Training ihrer Systeme verwendet wurden. Dies umfasst auch die Herkunft und Art der Daten. Gemäß Artikel 53 Abs. 1 lit. c des AI Act sind Anbieter verpflichtet, eine Strategie zur Einhaltung des Urheberrechts der Union zu entwickeln, die sicherstellt, dass beim Training von KI-Modellen keine Urheberrechte verletzt werden.
Es bleibt abzuwarten, wie OpenAI diese regulativen Anforderungen konkret umsetzt und ob weitere Details zu den Trainingsdaten veröffentlicht werden.
13. Wie kann ich persönlich ChatGPT nutzen?
Die KI-Plattform bleibt ein heiß diskutiertes Thema in der Medienlandschaft und auf diversen Social-Media-Plattformen, und die Vielzahl an Posts zeigt, wie vielfältig ChatGPT zurzeit genutzt wird.
Kreativ im Alltag und Unternehmen
Im Alltag kann ChatGPT eine nützliche Unterstützung sein: Sei es für die Ideenfindung von neuen Rezepten, die Urlaubsplanung oder das Schreiben eines Gedichts – ChatGPT hat in der Regel eine hilfreiche Antwort parat. Auch wir haben ChatGPT ein wenig kreativ sein lassen und die KI nach einem kurzen vegetarischen Rezeptvorschlag gefragt:

Der Kreativität sind grundsätzlich keine Grenzen gesetzt, ob Lyrics, Gedichte, ganze Musikstücke oder kreatives Schreiben: Per Prompting bestimmt der Nutzer, was ChatGPT als Nächstes ausgeben soll, und bekommt eine individuelle Kreation. Ein Trend, der 2025 viel Aufmerksamkeit erhielt: die Erstellung von Actionfiguren für verschiedene Jobpositionen. Viele Mitarbeitende zeigten stolz auf LinkedIn und anderen Social-Media-Plattformen ihre Rollen im Unternehmen als AI-generiertes Actionfigur-Bild, wie z. B. hier von Philipp Sparoutz als AI Automation Specialist:
Viele Nutzer online stellen Tipps und Tricks zur optimalen Nutzung von ChatGPT zur Verfügung, so auch Andrew Bolis. Er teilte auf LinkedIn Vorschläge zu Prompting und wie ChatGPT ideal für verschiedenste Tasks verwendet werden kann:
Textgenerierung mit KI
Wie steht es um KI-generierte Texte und Google? Eine interessante Perspektive bietet Johan von Hülsen (geschäftsführender Gesellschafter bei Wingmen) in einer Newsletter-Ausgabe im Dezember:
Google hat nichts gegen AI-Texte. Es ergibt aus Google-Sicht auch keinen Sinn, generierte Inhalte zu bestrafen. Aber es spricht einiges dafür, Content zu belohnen, der Dinge enthält, die andere nicht haben. Und genau das kann eine KI nicht, die nur reproduzieren und remixen kann, was andere gemacht haben. Ehrlicherweise kann das aber auch kein Texter, dem Du ein schnelles, aber wenig fundiertes Briefing und ein paar Cent pro Wort gibst.
Gehst Du so vor, dann fehlt Deinen Texten das Differenzierungsmerkmal, das Dich langfristig von Deiner Konkurrenz abhebt und Dir eine Berechtigung zum Ranking gibt, weil Du Usern besser bei ihren Fragen und Problemen hilfst als Deine Konkurrenz.
Diese Aussage bringt es sehr gut auf den Punkt – auch außerhalb der SEO-Perspektive. Generell ist nichts gegen AI-generierte Texte einzuwenden, sei es, weil man sie für eine Rede, einen Blogbeitrag, einen Social-Post etc. verwenden möchte. In der Regel fehlen jedoch Nuancen, Formulierungen oder spezielle Insights, die den Inhalt letztlich einzigartig und hörens- oder lesenswert machen.
14. Wie kann ChatGPT sicher in Unternehmen genutzt werden?
Im Unternehmenskontext gelten deutlich strengere Anforderungen, besonders hinsichtlich Datenschutz, IT-Sicherheit und Compliance. ChatGPT eignet sich gut für Ideation oder Prototyping, sollte aber nicht direkt in Geschäftsprozesse eingebunden werden. Hier eignen sich Lösungen, die auf das LLM von OpenAI setzen, aber spezialisiert auf die unternehmensspezifischen Daten sind. Sie müssen sichere Hosting-Umgebungen sein und die DSGVO-Konformität erfüllen. Auf diese Weise eignen sie sich dann für den produktiven Einsatz im Kundenservice oder internen Wissensmanagement. In unserem Artikel “ChatGPT im Kundenservice: Bringt die KI echten Mehrwert?” wird erklärt, warum Chatbot nicht gleich Chatbot ist und weshalb für Unternehmen EU-konforme Alternativen oft die bessere Wahl sind.
Wir bei moinAI erfüllen die notwendigen Standards und bieten die passende Lösung für Ihr Unternehmen.
Fazit
Auch, wenn es um unsere eigene KI-Chatbot-Lösung moinAI geht, betonen wir immer wieder, dass diese kein Ersatz für menschliche Mitarbeiter:innen ist, sondern sie ideal ergänzt, indem sie beispielsweise repetitive und müßige Aufgaben automatisiert erledigt.
Ähnlich ist ChatGPT einzuschätzen: Ein wunderbares Tool, um Inspiration zu erhalten, sich einfache Aufgaben abnehmen zu lassen und so wirklich Zeit zu sparen. Oder eben für spaßige Angelegenheiten, wie Lyrics und Rezepte, oder um zu erfahren, wie man ein Herz in den Milchschaum eines Cappuccinos bekommt – so wie moinAI CEO Patrick Zimmermann, es sich kürzlich von ChatGPT hat erklären lassen.

Apropos spaßige Angelegenheiten: Bei einem populären Thema dürfen passende Memes nicht fehlen. In diesem Sinne beenden wir den Beitrag mit diesem Bild als Gedankenanstoß. :)



